Es lebe die Vielfalt der Rhone – Ein Reisebericht, Mai 2022
In der Woche vom 9. – 14 Mai 2022 haben wir uns endlich wieder auf Weinreise begeben und die Rhone Gebiete in Frankreich besucht. Lang ist es her, dass wir wieder in eine der schönsten Weinregionen Frankreichs fahren konnten. Dabei haben wir wieder spannende Winzer getroffen und tolle Weine probiert. Nachfolgend können Sie unsere Reise verfolgen.
Der Norden
Die Weinanbaugebiete an der Rhone bieten eine Vielfalt an unterschiedlichen Landschaftsbildern und Weinkulturen.
Im Norden beginnt das Rhonegebiet in Ampuis und Condrieu, 50 km südlich von Lyon. Hier werden zumeist an Steilhängen große Syrah der Cote Rotie („geröstete Hänge“) erzeugt, die durch namhafte Erzeuger wie Guigal zu Weltruf gelangt sind. In Condrieu wird der gleichnamige Wein und begrifflich geschützte Condrieu aus der Rebsorte Viognier erzeugt. Das sind zumeist nach Pfirisch und Aprikose duftende Weißweine, die gerne ein wenig Opulenz vermitteln.
Die nächsten bedeutenden Weingebiete an der Rhone finden sich weiter südlich ab dem Ort Tain L’Hermitage, berühmt für seine großen weißen und roten Hermitage Weine, die zu den großen Weinen der Welt gehören. Die Stadt ist auch bekannt unter dem Namen Cité de Chocolat. Von hier stammt die Gourmetschokolade Valrhona.
Von dort aus erstreckt sich ein schmales Band an Weinhängen vor allem westlich der Rhone und umfasst die Appellationen Hermitage, Crozes Hermitage, Cornas und Saint Peray. Die Appellation Saint Joseph verläuft komplett entlang der nördlichen Rhone Gebiete von Ampuis bis zum Ort Mauves, wenige Kilometer nördlich von Cornas.
Auch hier befinden sich die Weinlagen zumeist an steilen und sonnendurchflutenden Hängen im hier schmalen Rhone Tal, immer mit Blick zur Rhone.
Alle diese Gebiete werden umfassend dem Sammelgebiet der Nordrhone zugeordnet.
Bei den Rotweinen gibt es nur eine dominante Rebsorte. Aus Persien stammend und vor einigen Tausend Jahren ausgewandert hat die Syrah an der Rhone ihre zweite Heimat gefunden. Nirgendwo auf der Welt ist die Rebsorte so verbreitet und erzeugt in dieser Dichte solch phantastische Rotweine.
Bei den Weißweinen sind die Hauptrebsorten Marsanne, Roussanne und Viognier.
Wir haben unser Augenmerk auf die für uns spannendsten Appellationen Crozes Hermitage, Saint Joseph, Cornas und Saint Peray gelegt. In diesen Gebieten hat sich in den letzten Jahren ein großer Qualitätssprung eingestellt und die Entwicklung ist hier sehr dynamisch. Viele kleine Winzer erzeugen phantastische Weiß- und Rotweine, die entdeckt werden wollen und die sich mit den weitaus bekannteren Weinen aus Cote Rotie und Hermitage messen können.
Im letzten Jahr haben wir uns auf die Suche nach diesen Weingütern gemacht und wurden fündig. Allerdings fand die Kommunikation aufgrund der Pandemie nur aus der Ferne statt, so dass wir jetzt die Möglichkeit genutzt haben, unsere neuen Partner zu besuchen und persönlich kennen zu lernen.
Domaine Coursodon, Saint Joseph, Mauves
Das sympathische Winzerpaar Valérie und Jérôme Coursodon betreibt ihr Weingut auf ca. 17 Ha. in Eigenregie.
Der überwiegende Teil der Rebfläche ist mit Syrah Reben bepflanzt, dazu kommen noch ca. 2,5 ha. Rebfläche mit den weißen Trauben Marsanne und ein wenig Roussanne und Viognier.
Die Weinberge sind überwiegend um das Städtchen Mauves herum verteilt. Einige wenige befinden sich in den umliegenden Gemeinden Glun, Tournon und Saint-Jean-of-Muzols. Das Weingut besteht seit Ende des 19. Jahrhunderts und wird in 5. Generation geführt.
Steillagen, überwiegend Granitböden und die bis zu 100 Jahre alten Reben bringen die Qualität in die Weine von Coursodon. Aufgrund der harten Granitböden und der Steillagen werden alle Weinbergsarbeiten in Handarbeit verrichtet.
Wir durften die die neuen Jahrgänge 2020 und 2021 probieren und haben tolle Weine probiert und die Erkenntnis gewonnen, dass der mit Skepsis erwartete Jahrgang 2021 entgegen aller Berichterstattung bei den Weißweinen elegante Weine mit niedrigen Alkoholwerten hervorgebracht hat. Die Fassprobe des Paradis Saint Pierre 2021, einem der besten Weißen aus Saint Joseph hat das bestätigt. (Der Wein wird erst im Oktober abgefüllt)
Der Silice blanc 2021 hat im Vergleich zu 2019 weniger Opulenz, dafür liegt der Alkohol bei nur 13% und der Wein präsentiert sich seidig, kühl und lang. Das ist ein Wein mit tollem Trinkfluß, der den Schwerpunkt auf die Frische und Finesse legt. Klasse Wein!
Bei den Roten haben wir den Silice 2020 und den L‘Olivaie 2020 probiert.
Beide liegen bei 14% Alkohol und die Stilistik in diesem Jahrgang ist eher auf Frische denn Opulenz wie im Vorjahr ausgelegt.
Der Silice Rouge 2020 hat Frische und Kühle, und er ist sehr saftig und bietet bereits jetzt einen hohen Trinkspaß. Das ist ein toller, unkomplizierter aber dennoch gehaltvoller Syrah.
Der L‘Olivaie 2020 hat in der Kontinuität zum Silice mehr Körper und Dichte. Hier dominieren die Cassis- und Brombeernoten, die die Weine von Coursodon so attraktiv machen. Ein großer Wein, den wir dieses Mal auch in der Magnum vorrätig haben.
Und zu guter Letzt hat das Weingut das erste Mal seit 2016 wieder einen für die Nordrhone völlig untypischen Rosé erzeugt. Die Syrah Trauben, die noch nicht in die roten Saint Joseph durften, da sie zu jung waren, hat Jérôme zur Erzeugung eines fabelhaften Rosés verwendet. Sie werden staunen!
Domaine Belle, Larnage
Weiter ging es zu Valentin Belle von der Domaine Belle in Larnage.
Der Familienbetrieb liegt im Fadenkreuz von Crozes Hermitage und Hermitage und erzeugt entsprechend rote und weiße Weine aus diesen beiden Appellationen.
Die Gründung des Weingutes geht auf das Jahr 1769 zurück, als der damalige Lehnsherr von Larnage seinen Leibeigenen ein Stück Land zur eigenen Bewirtschaftung zusprach. Und so kam die Familie Belle zu Ihrem ersten Landbesitz, den sie bis heute auf 25 ha Weinanbaufläche ausgeweitet hat.
Im Portfolio befinden sich 2 Weißweine und 3 Rotweine aus Crozes Hermitage, ein Rotwein aus Saint Joseph und jeweils ein weißer und ein roter Hermitage.
Die Anbauflächen sind bei den Roten zu 100% mit Syrah bepflanzt, bei den weißen Trauben liegt der Schwerpunkt bei Marsanne mit einem kleinen Anteil an Roussanne. Auch hier wird alles in Handarbeit gemacht und die Domaine Belle ist bio-zertifiziert.
Wir durften das komplette Sortiment probieren und haben wieder tolle Weine entdeckt, die wir Ihnen nicht vorenthalten möchten.
Angefangen bei den Weißen erzeugt die Domaine Belle 2 Crozes Hermitage und einen Hermitage.
Wir haben den Jahrgang 2020 probiert.
Der Les Terres Blanches besteht zu 70% aus Marsanne und 30 % aus Roussanne-Trauben von Ton- und Kalkböden im Ort Larnage. Es werden 25.000 Flaschen erzeugt.
Der Wein ist wie sein Vorgänger aus dem Jahrgang 2019 eine Sensation. Das Bouquet ist extrem intensiv und der Wein ist rund, dicht, lang und dabei sehr saftig.
Aromen von Ananas, Litschi, Birne, Orange, Pfirsich und Mandeln benetzen den Gaumen, dabei offenbart er sehr viel Schmelz mit leichtem Holzeinfluß. Vornehm, fein, frisch, burgundisch elegant und einfach groß bei einem langen kühlen Abgang! Er besitzt durch den Holzeinsatz eine Komplexität, die für einen Wein in dieser Preisklasse überragend ist.
Beim Crozes Hermitage Roche Blanche 2020, bei dem wir bereits vom 2018er begeistert sind, geht es schon eine Stufe weiter die Treppe hinauf.
Er besteht zu 100% aus Marsanne-Trauben, wobei die Reben über 80 Jahre alte sind. Sie wachsen auf Ton- und Kalkböden. Von diesem Parzellenwein werden gerade einmal 3.000 Flaschen hergestellt.
Der Wein ist eine Rarität und wie ein großer Hermitage, allerdings zum halben Preis! Die pure Eleganz in der Nase und am Gaumen verbindet sich mit Aromen von Pfirsich, Aprikose, weißem Jasmin, Kräuterwürze, Zitronenmelisse, Mandeln und Creme Brulée.
Ganz viel Frische, Schmelz und eine gefühlt unendlich lange Kühle sorgen für einen erhabenen und komplexen Abgang. Dabei ist der Roche Blanche sehr lang und mit kühlem Nachhall. Das ist ein Riese von Wein und ein Premium Weißwein von der Nordrhone.
Und schließlich durften wir noch an der Weltklasse eines weißen Hermitage teilhaben.
Der Hermitage Blanc 2020 besteht zu 60% aus Marsanne und 40% aus Roussanne Trauben.
In der Nase ist er sehr ausgewogen zwischen Noten von Zitrusfrüchten, reifer Marille und Pfirsich und würzigen Noten.
Harmonie und die aromatische Komplexität tragen zur Eleganz und Fülle dieses Hermitage bei. Der Gaumen folgt der gleichen Linie, perfekt ausbalanciert zwischen Spannung und Süße. Das gleichzeitige Gefühl von Fülle und Eleganz wird von einer leichten Bitterkeit begleitet. Dieser Hermitage ist ein anmutiger und großer Wein.
Bei den Syrah stachen 2 Crozes Hermitage Weine und der rote Hermitage hervor.
Die Syrah-Reben der Cuvée Louis Belle 2019 wachsen auf Ton- und Kalkböden auf Parzellen in der Gemeinde Larnage. 20.000 Flaschen werden von diesem eleganten Syrah erzeugt.
Schon das Nasenbild ist wunderbar fein und mineralisch, wobei vor allem Noten von Cassis, Süßkirsche und Pflaume das Bouquet prägen. Dieser Wein hat ein sehr großen Erlebnis- und Genussangebot und zusätzlich ein sehr langes Trinkfenster. Er ist sehr elegant und fein und dabei sehr saftig und dann auch wieder samtig mit ganz viel Schmelz. Brombeere, Cassis und Rosmarin dominieren das Frucht-Kräuterspiel.
Ein Lagerwein im mittleren Preissegment bis 30,00€
Beim Crozes Hermitage Roche Pierre 2018 bewegen wir uns im Premium-Bereich. Viele Weingüter wären froh, diesen Wein als „Hermitage“ im Angebot zu haben. Dieser Wein hat Hermitage-Klasse zum halben Preis und wahrscheinlich ist das der Top Crozes Hermitage der kompletten Appellation.
Wer einen großen Rhone-Syrah genießen möchte und dabei nicht die Preise eines großen Cote Rotie oder Hermitage investieren möchte, der findet in diesem Wein einen genialen Genusspartner.
Und der rote Hermitage 2018 ist ein in sich total stimmiger großer Wein. Er ist balanciert, komplex, elegant, tief, stoffig, kraftvoll mit ganz viel Druck und er hat eine seidige Textur.
Schon die Nase ist betörend! Eine wunderbare Cassisschale im Sommer!
Ein riesen Wein von der Rhone!
Nach Cornas…
Domaine Lionnet
Ludovic Izerable von der Domaine Lionnet macht in seinem Keller wirklich Garagenweine. Der Platz ist beengt, alles macht er per Hand, sogar die vollen Fässer werden per Hand ohne technische Hilfe im Keller navigiert.
Und so natürlich wie er arbeitet sind auch seine Weine. Die Domaine ist bio-zertifiziert und Ludovic hat einen hohen Anspruch, die Weine so naturgetreu zu machen, wie die Trauben am Hang eben gewachsen sind.
Die Weinprobe war total spannend. Wir durften die 2021er Weine aus dem Fass bzw. aus der Amphore in verschieden Ausbaustufen probieren und dann zum Vergleich die fertigen 2020er aus der Flasche.
Der Reihe nach!
Angefangen haben wir mit seinem Saint Joseph blanc 2021 als Fass und Amphorenprobe.
Aus der Amphore kam die Frische, die Probe aus dem Fass lieferte das Volumen. Allerdings ist der Reifeprozess sehr volatil, so dass erst die Assemblage im Oktober zeigen wird, wie die Anteile final miteinander verschmelzen. Ein großes Versprechen!
Die roten Weine waren noch mitten in der Ausbaustufe begriffen, so dass sie noch sehr wild waren und in diesem Stadium natürlich keine Balance aufweisen konnten. Deswegen möchten wir hier mit einer Beschreibung nicht vorgreifen. Nur so viel: Auch mit dem Jahrgang 2021 werden hier tolle Weine entstehen!
Die aktuellen Rotweine aus dem Cornas 2020:
Vom Cornas Terre Brulee 2020 gibt es insgesamt 9.700 Flaschen und einige abgezählte Magnums. Dieser Wein ist das Herzstück des Weingutes. Die Reben wachsen auf Granitböden.
In der Nase ist er unheimlich frisch und fein mit Aromen von Cassis, Erdbeeren, Himbeeren, Kaffee und Pfeffer.
Das ist ein fabelhafter Finessewein mit einer ganz feinen Tanninstruktur. Am Gaumen hat er viel Frische und er zeigt sich dabei saftig und kühl, weich und elegant und dazu ungemein konzentriert.
Der Cornas Pur Granit 2020 entstammt einer 1 ha. großen Parzelle. Die Reben wachsen auf Granit und sind durch Ihre Lage und die Süd-Ost Ausrichtung ständig Wind ausgesetzt, so dass die Trauben bei Regen immer wieder abtrocknen können und dadurch keine Pilze oder Mehltau entstehen können. Es gibt gerade einmal 2.000 Flaschen vom Pur Granit.
Der Pur Granit 2020 ist ein super feiner Wein. Nicht mit Punktzahlen auszudrücken ist er ein Unikat und ein Wein, bei dem der Franzose sagen würden „C’est Extra“!
Solch eine Cassis-Note habe ich bisher noch bei keinem Wein wahrgenommen. Dieser Wein ist Purismus pur und dabei ein Finesse-Syrah, unvergleichbar mit einem anderen Syrah der Region.
Sein herrliches ganz feines Nasenbild wird dominiert von Cassis, Himbeere und Schwarzkirsche. Am Gaumen zeigt er sich zudem ultrafein, saftig, komplex und elegant. Die Gerbstoffe sind ganz fein und auch am Gaumen ist die Cassis die Herrscherin über die Aromen.
Das ist ein Riese von Wein, der sogar den großen Hermitages und Cote Roties der Rhone Region mindestens auf Augenhöhe begegnet, unvergleichlich und mit an der Spitze der kompletten Region von einem Winzer, der aus Handwerk Kunst werden lässt.
Die Weine von Ludovic Izerable zählen für uns zu den feinsten und puristischsten Weinen an der nördlichen Rhone. Die 2020er unterstreichen zudem unsere Meinung und in diesem Jahrgang hat Ludovic wieder herausragende Weine auf die Flasche gebracht. Ausnahmeweine aus Cornas!
Zu den Weinen der Domaine Lionnet
Domaine Johann Michel
In Saint Peray haben wir das Winzer-Paar Emmanuelle und Johann Michel besucht.
Auch hier handelt es sich um ein kleines Weingut mit gerade einmal 5 ha., und von jedem Wein gibt es nur Mikromengen. Alle Flaschen sind nummeriert.
Im Sortiment befinden sich 3 Rotweine aus Cornas, 2 Weißweine aus Saint Peray und ein Rotwein aus Saint Joseph.
Und auch hier haben wir wieder Kunstwerke von Weinen gefunden.
Vom Saint Peray M werden gerade einmal 900 Flaschen erzeugt und wir haben die letzten 18 Flaschen sofort für uns gesichert. Er besteht zu 100% aus Marsanne-Trauben von Sand- und Kiesböden.
Schon im Bouquet verbreitet der Wein eine wunderbare kühle Frische. Straff steigen Aromen von Honig, Zitrone, Stachelbeere, Melone und Passionsfrucht aus dem Glas.
Am Gaumen setzt sich die Frische fort. Straff und kühl erzeugt der Saint-Peray eine saftige Wirkung und bleibt dabei sehr lange präsent. Schmelz und die straffe Säure geben dem Wein genau die richtige Balance. Er ist sehr gehaltvoll mit einem langen kühlen Nachhall. Mandeln, Brioche, Edelkastanienhönig, Zitrone, Passionsfrucht, Orange und Marille und die für die Rebsorte Marsanne typische „Amertume“ (leichte bittere Note) werden von zurückhaltenden Kräuternoten begleitet.
Ein toller, langer und gehaltvoller Weißwein aus Saint Peray!
Die Rotweine…
Der Saint Joseph 2021 ist ganz fein. Er ist eine Rarität. Gerade einmal 0,67 ha Rebfläche liefern die Trauben zu diesem Syrah, es gibt von diesem Saint Joseph nur homöopathische Mengen.
In 2021 ist der Wein wunderbar frisch, elegant, rund, lang und kühl. Und dazu ist das ein ganz feiner cool Climate Syrah mit weichen Tanninen, der bereits in seiner Jugend Spaß macht und ein großes Lagerungspotential bietet.
In der Nase zeigt er Noten von Brombeere und Cassis und zusätzlich viel Mineralität. Dabei werden am Gaumen Aromen von Brombeeren, Schwarzkirschen und Himbeeren von Thymianwürze begleitet. In seiner Frühphase strahlt er mit seinem ausufernden „Jugend-Frucht-Charme“ und er bewegt sich hin zu einem eleganten komplexen Syrah von der Nordrhone. Das ist Extra-Klasse in „Mikro-Mengen“ bei moderatem Alkohol von 13%.
Die Cornas Weine stammen aus dem Jahrgang 2020 und waren in der Entwicklung bereits fortgeschrittener.
Der Cornas ist im Jahr 2020 sensationell gelungen. Eine Probe aus dem Jahrgang 2018 hatte uns noch nicht gefallen, aber dieser Wein des Jahrgangs 2020 ist grandios und hat es sofort in unser Sortiment geschafft. Das ist Eleganz, Finesse und Kraft pur aus dem Cornas mit einem großen Trinkfenster. Bereits heute verführerisch ist dieser Cornas die nächsten 15-20 Jahre lagerfähig. Ein großartiger Syrah aus dem Cornas, der sicherlich zu den Top Weinen der Appallation zählt! Jetzt bereits wunderbar zu trinken und für ein langes Leben gebaut.
Etwas zurückhaltender war der JANA 2020. 4.000 Flaschen hat die Weinlese für den Jahrgang 2020 ergeben. Hier wächst ein Riese an Wein heran (wie sein Vorgänger 2019), allerdings tun ihm ein bis zwei Jahre Lagerung sicherlich sehr gut. Der JANA 2020 gehört zu den besten Weinen an der Nordrhone überhaupt!
Und dann kam der Mere Michel 2020…
Gerade einmal 1.000 Flaschen gibt es in 2020 von diesem Edelwein, der vom speziellen Syrah-Klon „Serines“ stammt.
Schon die Nase des Mere Michel ist extrem konzentriert. Aromen von Cassis, Brombeere und Schwarzkirsche werden begleitet von leichten Kräuternoten.
Am Gaumen ist er sehr elegant und fein, super komplex, griffig und stoffig, aber mit ganz feinen Tanninen ausgestattet. Cassis und Schwarzkirsche dominieren.
Ein überragender Wein, sehr konzentriert und an der Spitze der Nordrhone. Bereits in seiner Jugend trinkbereit und betörend!
Im Vergleich zu den großen Cote Rotie und Hermitage Weinen ist er noch relativ moderat im Preis. Der Mere Michel ist kein Schnäppchen, aber jeden Cent wert und rar. Nahe der Perfektion!
Zu den Weinen von Johann Michel
Zusammenfassung, Fazit der Weine aus dem Norden
Zur Qualität
Die beschriebenen Weine sind auf extrem hohem Niveau und gehören zu den großen Weinen der Welt. Noch sind das Geheimtipps, die sich mit den Weinen von weitaus bekannteren Weingütern der Region messen können. Auch die Weinkritiker sind bereits auf diese Weine aufmerksman geworden und verteilen vielfach Noten zwischen 95 und 100 Punkten.
Zu den Preisen
Weine von der Nordrhone fangen im Preisniveau zumeist erst ab 25,00€ aufwärts an und die Stückzahlen bei diesen Weinen sind eher gering. Massenweine und Weine im Segment unter 10,00€ oder auch zwischen 10,00€ und 20,00€ sind hier selten.
Die oben beschriebenen Weine bieten im Vergleich zu bekannteren Weingütern der Region oder auch im Vergleich zu den großen Bordeaux-Weinen extrem viel Qualität für ihren Preis und Sie sind sicherlich (noch) sehr günstig bewertet.
Fortsetzung Teil 2 unseres Reiseberichtes von der Rhone – Der Süden…